Transkutane elektrische Nervenstimulation

Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS, TNS) bedeutet Applikation elektrischer Impulse, die durch die Haut auf die Nerven einwirken, um Schmerzen zu vermeiden und zu lindern.

Wie ein römischer Geschichtsschreiber berichtete, haben bereits die Ägypter die Elektrizität von Fischen genutzt, um schmerzhafte Erscheinungen zu lindern. Der Patient sollte sich, wenn der Gichtschmerz kommt, auf einen Zitterrochen stellen und so lange im seichten Meerwasser stehen bleiben, bis Füße und Beine taub werden.

Erst im 19. Jahrhundert war aber die technische Entwicklung so weit gediehen, das elektrischer Strom gezielt für eine kurzzeitige Analgesie (Schmerzausschaltung) eingesetzt werden konnte. Die Entwicklung der Mittel für eine kurzfristige Narkose drängte dieses Verfahren jedoch zunächst in den Hintergrund.

Die Schmerzforschung der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts und speziell die Publikatiuon der Gate-Control-Theorie weckte das Interesse für die elektrische Schmerztherapie erneut. Gleichzeitig machte die Mikroelektronik die Entwicklung handlicher Taschenstimulatoren möglich.

Von den USA aus fand dieses Verfahren seit Mitte der 70er Jahre über Skandinavien seinen Weg nach Deutschland.

Inzwischen wird die TENS in nahezu allen schmerztherapeutischen Institutionen angewandt. Nicht nur der Schmertherapie, sondern auch bei anderen Indikationen, leistet sie wertvolle Dienste. So lässt sich mit ihrer Hilfe das Ganglon stellatum blockieren und so eine Verbesserung der Ohrdurchblutung erzielen. Eine Maßnahme, die eine Ergänzung der medikamentösen Therapie bei Hörsturz und Tinnitus darstellt.